Schrottimobilien zu vergolden
Montag 11 Dezember. 2006 um 22:40 | Veröffentlicht in Alltag, Betrug, Der ganz normale Wahnsinn, Dumme Welt, Versicherungen, Welt Politik | 1 KommentarDas versuchen einige Unternehmen doch immer wieder mit leichtgläubigen Mitbürgern. Ich hatte vor nicht ganz einen Monat mir Gedanken zu den Thema gemacht, weil ein Bekannter mich darauf ansprach, dass ein solches Unternehmen ihn darauf angesprochen hatte, und hatte darauf hin meine Erfahrungen von vor 10 Jahren mit Treppenterriern berichtet, die mir damals genau so etwas verkaufen wollten.
Seitdem beobachte ich die ganzen Geschichten rund um Schrottimmobilien doch etwas genauer, vor allem seitdem ich von den Selbstmord hier erfuhr. Da gibt es zum Beispiel das Forum von immobetrug.de in dem viele Erfahrungsberichte von Geschädigten zu finden sind, und auch alles rund um das Thema Immobillienbeschiss aufgearbeitet wird.
Bei Marcel Bartels war in letzter Zeit auch einiges mehr zu diesen Thema zu lesen. Hier berichtet er von einer Aktion vom AntiImmobetrug-Wiki in der in bester Wikimanier ein offener Brief an die Bundeskanzlerin erstellt wird, in dem gefragt wird, wie es eigentlich sein kann, dass der BGH Richter Nobbe ein Urteil in einen Prozess gegen eine Bank fällen darf, der nebenbei für Banken arbeitet, welcher dann auch hoffentlich bald zugestellt wird.
Offensichtlich werden im BMJ Gesetze von Leuten massiv mitbeeinflusst die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Dementsprechend ist das Interesse an der Korruptionsbekämpfung im eigenen Hause nicht sehr groß. Was das jetzt mit Immobilienbetrug zu tun hat?
Im BMJ sitzen unter anderen Mitarbeiter von diverser Banken, die angeblich gute Hilfe leisten bei der Gesetzesfindung. Komisch ist nur, dass es sich wohl oftmals um Banken handelt, die für ominöse Firmen wie AVD AG, Saturn 2000, Info Line AG und ExpertenTeam24/BeraterNet24 die Hypotheken für die übers Ohr gehauene Kunden zur Vervügung stellen, und damit Beihilfe leisten bei dem oft nicht nur finanziellen Ruin von einigen tausend Menschen in Deutschland verantwortlich sind.
Ich werde das Treiben um diese Geschichte im Auge behalten, und auch ganz besonders die Experten von ExpertenTeam24, die zur Zeti in meiner direkten Nachbarschaft ihr Unwesen treiben.
Wolle kaufe Eigentumswohnung?
Donnerstag 16 November. 2006 um 0:49 | Veröffentlicht in Alltag, Betrug, Der ganz normale Wahnsinn, Dumme Welt, Versicherungen | 51 KommentareEs gibt Sachen im Leben, die man einfach vergisst, weil die Momente so schön waren, dass sie in der Erinnerung ein so surreales Blid erzeugen, dass man das Geschehene als Traumerlebnis interpretiert.
Es ist ein gutes Jahrzehnt her, dass mich ein Telefonanruf erreichte, in dem mir versprochen wurde, dass ich eine Menge Steuern sparen könne, und bei Intresse würde mich ein Außendienstmitarbeiter besuchen um mich näher darüber aufzuklären. Ich willigte einen Besuch ein, nicht weil ich Steuern sparen wollte, sondern aus purer Mordgier. Ich hatte vor den armen Treppenterrier mit Volldampf gegen die Wand laufen zu lassen, da mir schon klar war, dass das was der jenige mir verkaufen will, mit Sicherheit nicht zu meinen Vorteil gedeihen würde. Ich fühlte mich gewappnet Da ich schon vorher meine eigenen Erfahrungen mit Strukturvertrieben gemacht hatte, und aus deren Schulungen einiges an Wissen mitgenommen hatte.
Es kam also der Abend, wo der Vertreter bei mir vorbei kam. Als erstes wollte er meine Vermögensverhältnisse prüfen, um überhaupt feststellen zu können ob ich überhaupt von deren Leistung profitieren könne. Guter Schachzug, dachte ich, mit Sorgfalt vertrauen erwecken. Ich gab ihm dann ein paar von meinen Abrechnungen und auch von meiner Frau die er dann mitnahm. Er hinterließ auch ein von ihm unterschriebenes Schreiben, das mir versicherte, dass die Daten nur für diesen einen Zweck benutzt werden, und danach vernichtet würden. Wow, dachte ich so bei mir, die geben sich echt Mühe einen vertrauenswürdigen Eindruck zu vermitteln.
Ein paar Tage später kam ein Anruf, dass ich mit meinen Einkommensverhältnissen eine ganze Menge an Steuren sparen könne, und ob ich denn bereit wäre, mir dieses Steursparmodell mal anzuschauen. Da ich immer noch nicht wußte worauf die hinaus wollten, freute ich mich schon auf den Termin. Ich war gespannt auf neue Tricks, denn man lernt ja bekanntlich nie aus.
Zwei Tage später kam der Vertreter mit einen Kollegen wieder und versuchte mich und meine Frau auf die alte Masche mit der ja Schiene zu ködern. Das lief für ihn ungefär so lange gut, bis ich dann unwillkürlich im unpassendsten Augenblick ein Nein einstreute, worauf der Gute dann, zu meinen Vergnügen, fast vom Stuhl fiel. Er wollte wissen warum ich grade an dieser Stelle nein gesagt habe. Ich erklärte ihm dann, dass mir die Nummer mit der Ja-Schiene sehr wohl vertraut ist, und wir denn jetzt mal anfangen könnten Klartext zu reden. Dann zog er seinen nächsten Joker.
Er versicherte uns, dass wir in 25 Jahren stolze Besitzer einer Eigentumswohnung sein könnten, bei einer monatlichen Belastung von nur 52,-DM. Mir wurde schlagartig klar warum er wollte, dass meine Frau bei dem Gespräch anwesend ist. Ich spürte schon die Wellen von Euphorie die von meiner Frau kamen. Sie hatte er, mich nicht. Gar nicht so schlecht dachte ich mir, dass hatte ich nicht eingeplant. Also habe ich erstmal mitgespielt, um den Haussegen grade zu halten. Er hat in allerschönsten Farben erzählt, wie das ablaufe, und was für eine geniale Wertanlage das sei. Am Ende des Gespräches erbaten wir uns, besser gesagt ich denn meine Frau war hin und weg, ein wenig Bedenkzeit, worauf mir entgegnet wurde, dass die Geschichte doch sehr eilig sei, und dass eine schnelle Entscheidung sich für mich nur Vorteilhaft auswirken könne, und er dieses Angebot nur für uns gemacht hat, weil wir so nett sind. Faszinierend, er war den ersten Abend bei uns, hatte aber ein Angebot nur für die nettesten Menschen die er kenne zusammen gebastelt. Mal ehrlich, dass zu sagen, war gradezu dumm. Sogar meine mit Endorphin vollgepumpte Frau, hat kurz eine Falte auf ihrer Stirn zugelassen.
Da er uns den Prospekt mit diesen sagenumwobenen Projekt da gelassen hatte, nutze ich die Gelegenheit mir mehr Informationen zu diesen Projekt besorgen. Der Bau war ein Stahlbetonbau aus den frühen 70ern, wo man schon sehen konnte, dass die ersten Außensanierungen fällig werden. Laut der Aussage des Prospektes gab es dort 186 Wohneinheiten. Eine Recherche mit D-info damals ergab aber nur 92 Telefonanschlüsse. Und da ich schon mal die Telefonnummern hatte, dachte ich bei mir Ruf doch mal an. Und was soll ich sagen, mehr Glück kann man nicht haben. Ich hatte den Hausmeister persönlich am Telefon und konnte ihn zu den Gebäude befragen. Seine Aussagen warfen ein anderes Licht auf das Gebäude, als es der Prospekt tat. Er berichtete von Wassereinbrüchen durch die Wände, Schimmelbildung durch die Feuchtigkeit, zerstörte Treppenhäuser durch Vandalismus, und das jeder der hier noch wohnt, alles daran setzt so schnell wie möglich da raus zu kommen, weil die Vermieter überhaupt nichts täten. Ich hatte ihn darum gebeten ob er diese Geschichte auch nochmal meiner frau am Abend erzählen würde, was er, ein wirklich netter Mensch, dann auch tat.
Ich sah die Augen meiner Frau, als er mit Ihr sprach, man konnte förmlich sehen wie all ihre Hoffnung auf eine Eigentumswohnung aus ihren Augen schwand, und einer Form von Wut wich, die ich so bei ihr noch nicht gesehen hatte. Sie war sauer, stinksauer, so sauer wie eine Frau nur sein konnte, sie wollte die Arschlöcher gleich anrufen und zur Sau machen. Ich hielt sie zurück. Ich machte ihr klar, dass die so etwas gewohnt sind, und dass das an denen abperlt wie Wasser. Es geht gemeiner, viel gemeiner.
Ich rief den Vertreter am darauf folgenden Abend an, dass wir interessiert sind, und er doch bitte vorbei kommen möge, um die benötigten Unterlagen von uns zu holen, um den Kaufvertrag und alles andere anzuleiern. Ich konnte förmlich das Gotcha am Telefon hören, und ich mir mein diabolisches Grinsen nicht verkneifen. Niemand fügt meiner Frau einen solchen Schmerz zu, ohne zu leiden. Er kam noch am selben Abend vorbei um den ganzen Krempel zu holen, und gratulierte uns zu unserer Entscheidung etc. bla bla.
Zwei Tage später kam der dann mit den Kaufvertrag vorbei, und drängte auf die Unterschrift. Ich allerdings drängte auf die Bedenkzeit, weil solche Entscheidungen doch überdacht sein wollen auch wenn alles klar ist, denn den Vertrag möchte man gerne doch mal lesen. Er wirkte kurz unwillig, zog dann aber nach unseren Versicherungen, dass alles in Ordnung sei wieder ab. Zwei Tage später rief er an, und fragt wie es aussieht, ich sagte ihm, dass wir noch in der Realisierungsphase sind und noch etwas Zeit bräuchten, was er dann, auch leicht widerwillig akzeptierte.
Zwei Tage später platze ihm am Telefon der Kragen, denn er könne nicht ewig warten, es gibt mehr als genug Interessenten für dieses Objekt und er fühle sich in seiner Ehre gekränkt, wie wir mit seiner Gutmütigkeit umgehen. Ich sagt ihm dann, dass ich auf Grund seines Tonfalles davon ausgehe, dass ihm an uns nichts liegt, und für ihn nur der Verkauf zählt. Ich setzte ihn darüber in Kenntniss, dass er unsere persönlichen Unterlagen so schnell wie möglich wieder an uns aushändigen solle, denn aus den Deal wird so nichts. Er knallte den Hörer auf. Ja, jetzt musste er ungefähr so wütend, wie meine Frau gewesen sein. Geschah ihm recht.
Als er unsere Unterlagen einen Tag später vorbei brachte, war er immer noch stinkig, und hatte beim Abschied keine netten Worte für uns. Er war unglücklich, aber meine Frau und ich waren sehr zufrieden.
Der Grund warum mir diese Geschichte wieder eingefallen ist, war folgender Link auf die Seite der Verbraucherzentrale, wo vor den Machenschaften von diversen Unternehmen gewarnt wird, die heute immer noch auf dieser Welle reiten.
Hier eine kurze Liste der Untenehmen, vor denen die Verbraucherzentrale warnt:
- BeraterNet24.com
- expertetenteam24.com(Es scheint sich um das selbe Unternehmen zu handeln wie BeraterNet24, die Kontaktadressen und Telefonnummern sind die selben.)
- Saturn 2000
- AVD AG
- Info Line AG
Aktuell scheint die Firma ExpertenTeam24/BeraterNet24 in Hamburg sehr aktiv zu sein.
Kleiner Nachtrag:
Der Laden der damals versuchte die Schrottimmobilien an den kleinen Mann zu bringen, war die Badenia Bausparkasse. Das sowas sogar tödlich enden kann, kann man hier nachlesen.
Wie werde ich Reich?
Mittwoch 27 September. 2006 um 19:31 | Veröffentlicht in Betrug, Der ganz normale Wahnsinn, Dumme Welt, Versicherungen | 7 KommentareAls Mitarbeiter in einen Struktur Vertrieb mit Sicherheit nicht. Als ich heute mal auf dem Blog von Marcel Bartels nachschaute, ob es denn Neuigkeiten von Herrn Gravenreuth gibt, stieß ich auf diesen Beitrag in dem er einen Link auf diese Seite vorstellte: finanzparasiten.de.
Es geht um die geliebten Allfinanzdienste wie AWD, Deutsche Vermögensberatung oder auch OVB Vermögensberatung. Meine Erinnerung kam wieder, da habe ich mich doch, Ende der 80er Jahre von so einen ähnlichen Unternehmen einfangen lassen. AFA nannte es sich glaube ich, und hat aber nur ein Produkt verkauft, eine Unfallversicherung wenn ich mich richtig erinnere.
Naja seis drum, damals war ich noch jung und hätte das Geld gebraucht wenn es denn welches gegeben hätte. Weil erstmal musste man abdrücken für ein Seminar. Dieses Seminar lief nach folgenden Punkten ab:
- Was für ein Produkt verkaufen wir, und warum braucht das jeder?
- – 10. Ihr wollte doch alle reich und erfolgreich sein (inkl. den ganzen Motivations Bla).
Das Ganze lief dan auf das übliche grase die Verwandten und Bekannten ab, und danach folgt dann meistens nichts, und wenn der eine oder andere mehr schaffte, so konnte man davon ausgehen, dass er eine Sache danach nicht mehr hatte, Freunde.
Viele Jahre später hatte ich dann einen Mitarbeiter von OVB zu Gast. Der Gute meinte mich dann werben zu müssen zu einen Seminar, weil ich sei ja der geborene Mitarbeiter. Da ich nichts weiter vor hatte und doch ziemlich gelangweilt war zu der Zeit, sagte ich ihm dann zu. Also ging es wieder zu einen Seminar. Und um bloß auf zu fallen, hatte ich so ziemlich die buntesten Klamotten an die ich finden konnte, den ich hatte nicht vor als Mitarbeiter genommen zu werden. Ich wollte viel lieber Fragen stellen, und das tat ich dann auch.
Bei Punkt eins (Was für ein Produkt verkaufen wir, und warum braucht das jeder?) habe ich den Seminarleiter ja noch in Ruhe gelassen, er hat da ein bisschen was zu Zusatz-Renten-Versicherrungen erzählt, wo er im Großen und Ganzen auch völlig daneben lag.
Bei Punkt 2.- 10. habe ich dann häufiger Fragen gestellt. Unter anderen habe ich mehrfach gefragt, wieviel Geld eigentlich von dem was der Kunde in die Versicherung einzahlt, eigentlich tatsächlich übrig bleibt, nach Abzug all der märchenhaft hohen Provisionen? Ob dann der Kunde mit einen langfristig angelegten Fondsparen nicht besser bedient wäre?
Oder auch, wie sollen denn die neuen Vertriebsmitarbeiter an weitere Kunden kommen, wenn Familie und Co. abgegrast worden sind?
Es hat mir durchaus Spaß gemacht, den Herren da vorne ins Stottern zu bringen, es war eine Freude und eine Ehre. Und der Mitarbeiter der mich dort hinbringen wollte, hatte dann zwei Monate später einen schlechten Tag, als ich deutlich nach Ablauf der zwei Wochen Rücktrittsfrist den Bausparvertrag habe platzen lassen. Ungeschickter Weise hatte er mir nicht gesagt, dass die erste Jahres Prämie geschlossen fällig wäre. Er hatte mich darauf hin bestimmt noch zwei, drei mal angerufen, und mich darum gebeten die Kündigung und vor allem die Begründung zurück zu ziehen… Der Arme.
Also liebe Leute Hände Weg von Strucktur-Vertrieben, diese Leute haben keine Ehre und auch keine Ehre verdient.
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