Ärger mit der Postbank -UPADTE-
Donnerstag 6 Dezember. 2007 um 10:45 | Veröffentlicht in Alltag, Betrug, Datenschutz, Der ganz normale Wahnsinn, dumm gelaufen, Dumme Welt, Freundschaft, Hamburg, Norderstedt, Umgang, Unterwegs | 17 KommentareSchlagwörter: Ärger, Bank, Betrug, Postbank, Scheck, Service
Alle Namen geändert aber die original Unterlagen liegen mir vor:
Toby war Girokonto-Kunde bei der Postbank. Eines Tages erhielt Toby einen Verrechnungsscheck über 6000€ per Post und ging damit zu seiner Postbankfiliale in Norderstedt-Mitte, im Norden von Hamburg, um diesen dort zur Prüfung der Deckung und Gutschrift auf seinem Konto abzugeben. Die freundlichen Mitarbeiter vor Ort nahmen den Scheck entgegen und bearbeiteten ihn entsprechend. Als Toby eine Woche später das Geld immer noch nicht auf seinem Konto sehen konnte, fragte er im Onlinebanking-Portal schriftlich bei seiner Postbank an:
Hallo, ich habe vor rund einer Woche einen Scheck zur Verrechnung über 6000€ zur Gutschrift auf meinem Konto eingereicht. Leider ist das Geld nach wie vor nicht auf meinem Konto verbucht, bitte informieren sie mich wann ich über mein Geld verfügen kann.
Am nächsten Morgen die Überraschung, Tobis Konto war gesperrt und seine EC Karte wurde am Automaten eingezogen. Am Schalter erfuhr Toby das sein Konto gesperrt wurde, man aber nicht wisse warum. Toby solle sich bis zum nächsten Tag gedulden und dann wiederkommen. Als Toby am darauf folgenden Tag wieder am Schalter stand und fragte bekam er nur ein Schulterzucken und man meinte er solle warten bis er angeschrieben würde. Ziemlich sauer sagt Toby am Schalter dann, etwas lauter, sagen sie mir jetzt endlich warum sie mir mein Konto gesperrt haben!
Da kam ein netter Postbankmitarbeiter und bat Toby zur Seite: Ich darf ihnen das eigentlich gar nicht sagen aber ihr Konto ist gesperrt weil etwas mit dem Scheck nicht stimmt. Sofort ging Tobi zur Polizei und schilderte den Fall, dort nahm man sofort eine Anzeige auf und gab Tobi eine Bestätigung hiervon mit dem Hinweis das damit sein Konto in aller Regel wieder geöffnet würde; diese Bestätigung gab Tobi bei der Postbank ab und wurde wieder gebeten auf Post zu warten. 10 Tage und 5 weitere Besuche bei der Postbank später bekam Tobi dann endlich Post: Wir haben ihr Konto wegen Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverkehr gekündigt. Das war alles was in diesem Brief stand, mehr Informationen bekam Tobi auch die folgenden 4 Wochen nicht. Die Mitarbeiter der Postbank in der Filiale Norderstedt-Mitte waren genauso ratlos und voller Unverständnis (Denn Tobi war schon seit Jahren ein normaler und zuverlässiger Kunde der Postbank. Sein Dispo war nie ausgereizt oder überzogen und auch sonst gab es keine Beanstandungen seitens der Postbank.) wie Tobi, konnten ihm aber auch nicht helfen. Also musste Tobi bei einer anderen Bank ein neues Konto eröffnen…. aber ups, keine Bank wollte Tobi mehr ein Konto geben! Es hieß immer nur: Es tut uns leid, wenden sie sich bitte an die Postbank. Ein sehr guter Freund eröffnete dann schnell ein Konto für Tobi aber in der Zwischenzeit musste Tobi ja weiterhin seine Rechnungen bezahlen. Also ging Tobi zur Postbank und überwies seine Rechnungen per Bareinzahlung, wofür die Postbank 8€ Gebühr berechnet. Eine dieser Bareinzahlungen belief sich über 525€, Tobis Miete. Doch jetzt ging es wieder los; Tobis Mietzahlung kam beim Vermieterkonto nicht an? Zum Glück konnte Tobi die pünktliche Bareinzahlung seinem Vermieter Nachweisen, so das dieser keinen weiteren Ärger machte. Zurück bei der Postbank füllte man dort einen Nachforschungsantrag aus und meinte das sich das sehr schnell klären würde. In den folgenden 4 Wochen ging Tobi noch 9 mal zur Postbank um nichts zu Erfahren, er bekam auch keinerlei Schreiben oder Rückrufe von der Postbank. Da platze einem der freundlichen Mitarbeiter in der Filiale Norderstedt-Mitte der Kragen und er füllte für Tobi eine Reklamation / Beschwerde aus, die er direkt an die Postbank-Zentrale faxte. Einen Tag später bekam Tobi, nach nunmehr 32 Tagen, endlich einen Rückruf von einer Mitarbeiterin der Postbank in Hamburg. Es tut uns sehr leid Herr Tobi, wir wussten nicht wie wir sie erreichen können. Da ist Tobi laut geworden: Sind sie zu blöd zum Lesen? Auf dem Nachforschungsantrag steht meine Adresse und meine Telefonnummer! Es wurde leise am Telefon bis diese Dame sagte: Oh, das stimmt. Tobi fragte nun warum die Bareinzahlung nicht ausgeführt wurde bekam aber nur ein ich weiss es auch nicht als Antwort. Ich kann ihnen aber ihr Geld sofort zurück schicken, auf welches Konto bitte? Als Tobi ihr erklärte das er kein eigenes Konto mehr hat (Grund siehe Oben), meinte die Dame: Dann geht das nur per ZZV aber das kostet sie jeh 50€ satte 6,50€ Gebühr……. Also gab Tobi ihr eine Kontonummer eines Freundes um sein Geld wieder zu bekommen.
Soweit bis heute, mal sehn was da noch so kommt.
Euer geschmacksfrage
Nachtrag: Tobis Vermieter, die ihn seit 9 Jahren als sehr zuverlässigen Mieter schätzen und kennen riefen auch bei der Postbank an um bei der Klärung zu Helfen. Ihnen wurde, nachdem Tobi sein Geld auf das Konto seines Freundes überwiesen bekam am Telefon OHNE JEDE VERIFIZIERUNG der Person, erzählt das sie das Geld selbstverständlich auf ihr Mietkonto überwiesen bekommen. Nicht nur Tobi fragt sich wie die Postbank das jetzt machen will? Tobi hat sein Geld sofort von seinem Freund bekommen und hat es seinen Vermietern in bar gegeben. Wie die Postbank nun wieder dazu kommt, am Telefon einer ihr unbekannten Person eine solche Überweisung zu zu sagen, zumal sie das Geld einen Tag zuvor bereits auf Tobis Anweisung hin überwiesen haben, bleibt derzeit unbeantwortet – Es tut uns leid, die zuständige Mitarbeiterin ist jetzt eine Woche im Urlaub– So die Aussage der Postbank!
Deus Vult Cerebellum Pro Suus Populus
Samstag 11 August. 2007 um 1:41 | Veröffentlicht in Der ganz normale Wahnsinn, Dumme Welt, Umgang | 2 KommentareEigentlich wollte ich mich ja von radikal christlichen Sekten fernhalten, aber wenn ich so einen Müll wie bei Deus Vult lese, muss ich mich auch ganz kurz mal damit befassen. Allerdings befasse ich mich nur mit der Startseite. Auf dieser Startseite sind etliche Jesus Zitate, angeblichen Mohammed Zitaten aus den Koran gegenüber gestellt. Leider sind die Herr und Frauschaften bei Deus Vult nicht in der Lage richtig aus dem Koran abzuschreiben und geben viele Zitrate aus dem Koran völlig falsch, oder aus den Zusammenhang gerissen wieder, oder saugen sich irgendwelchen Blödsinn aus den Fingern, den ich im koran nicht wieder finden kann.
Eins aber vorab:
Ich bin weder religiös noch gläubig. Ich bin das was man einen Atheist nennt. Ich habe im Laufe meines Lebens viel Kontakt mit religiösen Gemeinschaften gehabt. Dazu gehören unter anderen Katholiken, Evangelisten, Presbyterianer, Mormonen, Zeugen Jehovas, Buddhisten, Hinduisten und natürlich Muslime. Mein Interesse an dem was sie machen oder eben unterlassen war und ist pure Neugier. Da ich als Außenstehender immer wieder fasziniert bin von gläubigen Menschen und auch gerne wissen möchte warum und wieso irgendetwas ist.
Aber nun zu den Vergleichen. Um es besser nachvollziehbar zu machen, habe ich die Texte aus einer Koran Übersetzung genommen die hier Online zu kriegen ist.
Deus Vult:
Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben.
Sure 43 Vers 59: Mohammed:“Siehe, er (Jesus) ist nichts als ein Diener, dem Wir gnädig waren.“
Der Koran:
Sure 43 Vers 59: Mohammed:“Er war nur ein Diener, dem Wir Gnade erwiesen hatten, und Wir machten ihn zu einem Beispiel für die Kinder Israels.“
Und wenn man die Verse weiter liest, wird man feststellen dass Jesus eben auch vom Islam akzeptiert wird. Allerdings hat er dort keinen anderen Status als die anderen Propheten.
Deus Vult:
Keiner kommt zum Vater außer durch mich.
Sure 24 Vers 62: MOhammed:“ Gläubige sind nur, die an Allah und seinen Gesandten glauben.“
Der Koran:
Sure 24 Vers 62: Nur diejenigen sind Gläubige, die an Allah und an Seinen Gesandten glauben, und diejenigen, die, wenn sie in einer für alle wichtigen Angelegenheit bei ihm sind, nicht eher fortgehen, als sie ihn um Erlaubnis (dazu) gebeten haben. Die, die dich um Erlaubnis bitten, sind diejenigen, die (wirklich) an Allah und Seinen Gesandten glauben. Wenn sie dich also um Erlaubnis für irgendeine eigene Angelegenheit bitten, so erteile dem von ihnen die Erlaubnis, dem du willst, und bitte Allah für sie um Verzeihung. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.
Deus Vult:
Wer den Sohn sieht, sieht den Vater.
Sure 5 Vers 171: Mohammed: „Allah ist nur ein einziger Gott. Er ist hoch darüber erhaben, dass er einen Sohn haben sollte!“
Der Koran:
———–
(Ich bin im Besitz zweier Koran Übersetzungen und in keiner kommt dieser Vers vor. Bei beiden ist bei Sure 5 nach Vers 120 Schluss.)
Deus Vult:
Wer an mich glaubt bis zuletzt, der wird das ewige Leben bekommen.
Sure 5 Vers 17: Mohammed: „Ungläubig sind, die da sprechen: „Allah – das ist der Messias, der Sohn der Maria.“
Der Koran:
Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: „Allah ist der Messias, der Sohn der Maria.“ Sprich:“Wer vermöchte wohl etwas gegen Allah, wenn Er den Messias, den Sohn der Maria, seine Mutter und jene, die allesamt auf der Erde sind, vernichten will?“ Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist. Er erschafft, was Er will; und Allah hat Macht über alle Dinge.
Hier sollte man wirklich den ganzen Text lesen um zu verstehen, denn es wird im Koran ausgedrückt, dass es Jesus eben nicht Gott ist, welches in der Bibel eben auch nicht behauptet wird. Jesus als den Gott zu bezeichnen, wäre auch in den meisten christlichen religionsformen wahrscheinlich schon Blasphemie.
Deus Vult:
Sie werden Euch hassen um meinetwillen. Sie werden Euch hassen ohne Grund.
Sure 47 Vers 4: Mohammed: „Und wenn Ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis Ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt!“
Der Koran:
Wenn ihr auf die stoßt, die ungläubig sind, so haut (ihnen) auf den Nacken; und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft habt, dann schnürt ihre Fesseln fest.(Fordert) dann hernach entweder Gnade oder Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten (von euch) wegnimmt. Das ist so. Und hätte Allah es gewollt, hätte Er sie Selbst vertilgen können; aber Er wollte die einen von euch durch die anderen prüfen. Und diejenigen, die auf Allahs Weg gefallen sind − nie wird Er ihre Werke zunichte machen.
Wieder eine von den ewigen Lügen die über den Koran vermittelt wird. Im Koran liest es sich wie die Anleitung einen Angriffskrieg zu überleben. Denn nicht alles lässt sich friedfertig lösen.
Ich könnte die Liste beliebig weiter fortsetzen, was aber meiner Meinung nach keinen Sinn ergibt, da in diesen Beispielen Deus Vult jedesmal der Lüge und Fälschung überführt wurde. Wer sich jetzt mehr für die Spinner von Deus Vult interessiert, der kann bei Watchblog Islamophobie noch mehr über modernen Kreuz-Ritter, garniert mit vielen Links, lesen.
Warnung: Deus Vult mögen zwar Spinner sein, aber sie sind alles andere als Harmlos.
Von Trittbrettfahrern und Stinkstiefeln
Freitag 20 Juli. 2007 um 22:33 | Veröffentlicht in Blogosphere, Community, Der ganz normale Wahnsinn, Schäuble, Umgang | 7 KommentareEs ist nun schon 10 Tage her, dass ein kleiner Blogeintrag von Sven Scholz dafür sorgte, dass sich viele BloggerInnen und andere NetzbewohnerInnen sich mit einer Idee identifizieren können. Die Idee ist sich auf der Seite des Bundestages die maximal zu erhaltenen drei Grundgesetze nach Hause zu bestellen und ein Exemplar an den Herrn Schäuble zu schicken, da es wohl einen Mangel an Grundgesetzen im Bundesinnenministerium gibt. Die Idee ist natürlich etwas Absurd und die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich auch nur irgendein höherer Mitarbeiter die Päckchen zu sehen kriegt tendiert gegen Null. Wahrscheinlich werden die schon alle in der Poststelle abgefangen. Aber was ist denn eigentlich der Sinn dieser Aktion?
Sinn dieser Aktion ist es, dass einige wenige Menschen die mit den gedachten Grundrechte Abbau nicht einverstanden sind, die Möglichkeit haben ihre Stimme zu multiplizieren und damit auch vielleicht nicht Interessierten für das Thema zu interessieren und zu sensibilisieren. Das ist machbar und in meinen direkten Bekannten Kreis hat, nicht nur diese Aktion doch das Hirn geöffnet und es wird zum Beispiel darüber diskutiert inwieweit das Aufheben der Grundrechte uns vor Terrorismus schützen kann (interessanter Weise kommt dabei immer wieder raus, dass das Aufheben von Rechten nur den Staat schützt, aber nicht deren Bürger). Diese Aktion ist und war ohne irgendeine politische Ausrichtung (kein Wunder, wo nichts geplant ist, kann auch nichts gerichtet werden. Es haben sich inzwischen auch verschiedene politische Gruppierungen angeschlossen, wie zum Beispiel die grüne Jugend Bayern.
Und da kommen ich zum ersten Teil des eigentlichen Themas, den Tritbrettfahrern. Bis jetzt sind zwei verschiedene Ortsgruppen unabhängig voneinander auch auf diese Idee gekommen. Zum ersten wären da die JuSos Hessen-Nord, das war am 16.07, also Montag, und zum anderen die JuSos Hessen-Süd einen Tag später. Faszinierend ist, dass beide Meldungen fast Wortgleich sind, aber keiner von den beiden auf den anderen verlinkt oder hinweist und jeder der Meinung ist, man sei der tolle Hecht. Natürlich gibt es JuSos die nicht so denken, wie Robin (der vermutlich sogar, allerdings unabsichtlich dafür sorgte, dass die putzige Idee seine Runde machte) allerdings auch Exemplare wie Carsten Sinss, die einfach nicht zurück stecken können oder wollen. In einen Punkt möchte ich Herrn Sinns von hier aus der Ferne allerdings widersprechen. Er schreibt in seiner Diskussion mit Sven Scholz:
Meiner Kenntnis nach hat der Herr Abel die Presse schon deutlich früher informiert. Also wer hat es gestartet?
Aber darum geht es nicht, es geht darum, dass es politsche Gruppen gibt, die sich eine Aktion von anderen abschaut und dann für ihre Zwecke instrumentalisiert. Das ist genau der Punkt der vielen aufstößt. Es kann doch nicht so schwer sein einen kleinen Zusatz zu machen, dass eine ganze Schar von Netizen auf den selben Trichter gekommen sind und man diese Aktion nun zusammen macht (anschließen muss da ja nicht mal stehen). Aber nö, da wird wohl nichts kommen.
Und jetzt die Stinkstiefel. Den einen stört es, dass sich ein Nazi-Portal der Aktion angeschlossen hat, und verlinkt auch noch brav darauf. Eigentlich hätte es gereicht, wenn es in einen Kommentar gepostet hätte, oder die Blogs via E-Mail zu informieren, dass sich da ein paar Glatzen eingeschlichen haben. Wenn man bedenkt, dass Reich und Schön zuvor die Aktion mit schlechter Musik verglichen hat und in der Kategorie Idiotenzoo veröffentlichte, schaut er sich die Aktion ja ziemlich genau an. Und dann sind da noch andere die diese Aktion für Sinnlos und Überflüssig halten und der Meinung sind, dass da Steurgelder verschwendet werden. Da wird dann gemeint, dass man doch auf der Straße demonstrieren könne (BePo Einsätze kosten auch Geld, und nicht zu knapp, dagegen ist die GG-Aktion ein Witz), denn das hätte ja mehr Wirkung und das habe man ja schon immer so gemacht. Mag ja sein, aber ich habe meine Teilnahme an an Demonstrationen abrupt eingestellt, als die Polizei anfing alles abzufilmen und das Vermummungsverbot Gesetz wurde (meines Erachtens immer noch ein klarer Verstoß gegen das Grundgesetz).
Alles was dazu geneigt ist, die Menschen für die politischen Belange des Landes in dem sie leben zu sensibilisieren ist nicht Überflüssig oder Sinnlos, sondern Sinnvoll und Nötig. Und noch was, eines kommt von der Stinkstiefel Fraktion nicht: Alternativ Vorschläge. Schlagt was besseres oder was anderes vor. Aber da kommt bei mir irgendwie nichts an.
Die Klasse machts
Samstag 30 Juni. 2007 um 22:16 | Veröffentlicht in Dumme Welt, Hartz IV, Umgang | 1 KommentarIch lebe eigentlich in einer einfachen Welt, in der jeder für mich gleich ist. Ich wünsche mir von jeden, dass er mich wie einen gleichen behandelt, denn ich werde ihn auch so behandeln. Das gebietet mir die Ehre und der Respekt den man jeden Menschen entgegenbringen sollte. Das ist auch ein Grund, warum mir diverse Entscheidungen von Entscheidern in der Bundesregierung, egal welche, einfach nicht in den Kopf wollen. Nun ist und war die Frage für mich, warum ist das so? Ignorieren sie die Bedürfnisse der Menschen einfach? Sind sie einfach nur Ignoranten? Ich habe langsam das Gefühl, dass es nicht Ignoranz im herkömmlichen Sinne ist. Es ist, meiner bescheidenen Meinung nach, eine Frage der Klasse. Es scheint einen Teil, wenn auch kleinen Teil, der Bevölkerung zu geben, der in einer gewissen Art von Elite-Denken groß gezogen worden ist. Diesen Menschen kommt nicht mal in den Sinn, dass es Menschen gibt die nicht so Leben wie sie, und folglich auch andere Probleme haben. So ist es für die, ich nenne sie mal Elite, eine Frage was mein Kind nachher studieren soll, während ein Großteil der Eltern in Deutschland sich die Frage stellt, kann ich mir überhaupt eine Universitätsausbildung für mein Kind leisten. Nur so lässt sich für mich erklären, warum es in der Politik keinen großen Widerstand gegen Studiengebühren gab, denn ihre Kinder sind ja nicht betroffen. An sich schon erschreckend genug, aber das war es noch nicht was mich zum Schreiben animierte.
Der Protest gegen die Studiengebühren macht auf mich den Eindruck einer nur noch rein Studentischen Aktion. Bis auf ein paar kleinere aber wirkungsvolle Aktionen letztes Jahr in Hamburg, wo direkt ein Schild gegenüber der Uni am Dammtor war auf dem drauf stand „Hupe wenn du gegen studiengebühren bist“ und direkt dahinter ein Staatschützer der die Huper fotografierte, ist irgendwie dieses Jahr noch nichts von den Protest so richtig an die Öffentlichkeit gekommen. Die SPD hat zwar zum Wahlkampf in Hamburg angekündigt dieses auch zum Wahlkampfthema zu machen, ich befürchte aber wenn der Druck nachlässt, wird auch dieses Versprechen von der SPD in Vergessenheit geraten wie so viele andere vorher auch. Der Druck darf nicht aufhören.
Studiengebühren gehen jeden an, auch alle nicht Studenten. Jeder war mal Schüler, viele werden Eltern und werden Kinder haben, wo nachher die Frage auftaucht, ob das Kind nachher studieren soll. Soll denn diese Entscheidung vom Gehalt der Eltern abhängig sein? Ich denke nicht. Und 1.000 Euro im Jahr sind nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Lehrmittel auch noch gekauft werden müssen, wo von Fachbereich zu Fachbereich unterschiedlich, doch auch schnell mal einige Kilo Euro für drauf gehen. Wie soll das eine Familie finanzieren, die die knapp über Hartz IV verdient?
Nehmen wir mal ein Beispiel. Da ist eine Familie die über ein Jahreseinkommen von 25.000 Euro verfügt. Diese Familie hat zwei Kinder wovon eines jetzt studieren möchte. Da dieses eine Kind nicht an seinen Heimatort studieren kann muss es irgendwo unterkommen. Ich hab mal als Wert 400,- Euro genommen, der zum Beispiel in Hamburg nicht zu hoch gegriffen ist. Laut dem Bafög Rechner würde das studierende Kind Bafög in Höhe von 530,- Euro erhalten, wovon 263,- Euro Staatsdarlehen sind, die später wieder zurückgezahlt werden müssen. Ziehen wir mal die Miete von 400,- Euro ab und den Anteil von 83,- Euro für die Studiengebühren sind wir bei glatten 47,- Euro die dem Kind bleiben. Das bedeutet also, dass das Geld für Essen und Trinken, die Monatskarte, die Lehrmittel irgendwo anders herkommen muss. Bei diesen Verhältnissen muss man schon einen sehr starken Willen haben sich überhaupt auf ein Studium einzulassen. Aber so genau soll das nicht sein. Die Möglichkeit zu studieren soll nicht nur in der Theorie jeden Möglich sein und auch offen stehen, sondern auch in der Praxis. Das war allerdings schon in der Prä-Studiengebühren-Zeit nicht gegeben.
Aber wieso wird das Thema nicht mehr in der Öffentlichkeit breitgetreten? Wo bleiben die Proteste? Wieso beziehen sich alle Aktionen nur auf die Studentischen Bereiche? Oder kommt mir das nur so vor. Falls mich aber mein Gefühl nicht täuschen sollte, haben wir es dann mit einer Klasse von Studierenden zu tun, die mit den Rest der Bevölkerung nichts zu tun haben will?
Es reicht doch schon wie die absolute und überhaupt nicht vertuschte Ignoranz aus Berlin auf die Bürger nieder regnet und dort über Sachen entschieden wird, von den die Entscheider nicht die geringste Ahnung haben. „Was war noch mal ein Browser?“ Diese Frage mussten sich kinder anhören als sie die Brigitte Zypries danach fragten wie viele Browser sie denn kenne. Es ist diese Art von Ignoranz die ich schon nicht mehr bedauerlich, sondern verabscheue. Ich kenne selber jemanden der sein zweites Studium angefangen hat, da er mit seinen ersten Studienabschluss in der freien Wirtschaft nichts wurde. Ständig nervt er seine Umwelt mit den simpelsten Fragen aus den Bereich Computer, die man mit einer Suchmaschine im Netz sehr schnell selber herausfinden kann. Aber er hat es nicht nötig, es gibt ja immer Trottel die die Arbeit für ihn machen. Dieser Student ist auf genau den Weg ein Voll- ich meinte natürlich Fachidiot zu werden, wie die Menschen die uns regieren. Auch ihn habe ich im Verdacht, das er meint er sei was besseres als die anderen, sogar besser als die, die seine idiotischen Problem mit seinem Computer lösen. Da tauchten dann solche Perlen auf, dass er mit seinen (raubkopierten M$ Office nicht in der Lage war ein Datei mit der Endung .odt zu öffnen. Nach dem freundlichen Hinweis, dass er dazu am besten OpenOffice nehmen solle. Fragte er mich prompt wo er das kriegen könne. Einen Monat später frage er mich wie er eine Datei mit der Endung .odp öffnen könne. Meine Antwort war ein leicht erstauntes, ich dachte du hast OpenOffice drauf? Worauf er entgegnete, dass ich ihm ja nicht gesagt hatte, wo er das kriegen könne. ‚und noch mehr solche lustigen Geschichten, die eigentlich schon fast einen eigenen Blog Wert sind. Er hat übrigens nicht Philosfphie oder germanistik studiert, es war ein technisches Fach. Jetzt studiert er BWL, ud mein Gefühl sagt mir, dass er auch damit nichts wird. Hoffentlich geht er nicht die Politik…
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